Primeur Bordeaux 2007
Generell lässt sich sagen, dass 2007 ein schwieriges, unregelmässiges Jahr war. Schön während der Blüte war das Wetter höchst wechselhaft und sie hat statt zwei Wochen vier Wochen gedauert! Die Produzenten die beim Farbumschlag die unreifen Trauben zu Boden geschnitten haben, haben auch 2007 schöne, dichte Weine produziert.
Die starken Niederschläge im Mai und August haben strikte Massnahmen gegen Krankheitsbefall erfordert. Das stabile Hochdruckgebiet zu Beginn in der Zweiten Hälfte September hat bei der Ernte die Produzenten belohnt, die mit der Ernte zugewartet haben. Speziell beim etwas früher reifen Merlot gibt es da extreme Qualitätsunterschiede.
Das generelle Qualitätsniveau in so einem schwierigen Jahr war für mich sehr erstaunlich. Da kann man sehen, dass das oenologische Know How extrem gestiegen ist. Bei den absoluten Topweine kommt zur Geltung, das diese Böden auch bei schwierigen Verhältnissen ganz tolle Resultate hervorbringen.
Von den degustierten Topweinen Latour (19.5), Mouton Rothschild (19.5) und Lafite Rothschild (19.5) bin ich restlos begeistert. Einen so eleganten Carruades de Lafite (18.5) habe ich in meiner Karriere noch nie degustiert und auch der Les Forts de Latour erhält die gleiche Note. Die 2007er wären vor 20 Jahren mit dieser Dichte und reife wahrscheinlich als Spitzenjahrgang gefeiert worden!
Genial (19.5) auch Ducru Beaucaillou, Cos d’Estournel, Canon La Gaffeliere und La Mondotte.
Sehr schön (19.0) fand ich Clos de l’Oratoire, Petit Mouton, Pape Clément , Pape Clément weiss und den Fombrauge Cuvée d’Exeption. Sonst haben mir die Weine von Bernard Magrez nicht so gefallen wie in anderen Jahren sie waren sehr Holzbetont und habe etwas überextrahiert gewirkt. Die degustiere ich gerne in einem Jahr noch einmal um mir ein besseres Urteil zu bilden!
Jetzt zu den Weinen die nicht nur für neureiche Millionäre geeignet sind. Hier lässt sich feststellen, dass diese Weine heute auf einem Qualitätsniveau sind wo die Topweine vor 20 Jahren waren. Von den übrigen Grand Cru Classés habe ich nicht viel degustiert, die Liste erhebt absolut keinen Anspruch aufVollständigkeit, das macht ja der Robert Parker ganz umfassend für uns. Aus den etwa 200 degustiereten Weinen sind mir besonders aufgefallen:
Duhart Milon, Pagodes de Cos, Clerc Milon, Clos d’Eglise (18.5)
Fombrauge, Goulée (18)
La Confession, d’Armailhac, Croix de Beaucaillou, Rauzan Gassies, BardeHaut, Branon (17.5)
Croix St. Georges, Plaisance Cuvée Alixe, Lalande Borie, Senjac, Pavail de Luze (17.0)